Wer bist du unter deinen Schichten?

Wir tragen alle Masken – um dazuzugehören, um nicht aufzufallen, um zu funktionieren. Doch tief in dir wartet eine Wahrheit, die du längst vergessen hast. Was, wenn es Zeit ist, diese Schichten abzulegen und endlich du selbst zu sein?

Wer bist du wirklich – unter all den Schichten, die du dir im Laufe deines Lebens angelegt hast?

Lange habe ich geglaubt, ich sei einfach ganz normal. Nicht perfekt, nicht außergewöhnlich, einfach durchschnittlich. Einerseits wollte ich schon irgendwie etwas Besonderes sein, andererseits war ich froh, dazuzugehören, nicht aufzufallen, mich anzupassen.

Vielleicht kennst du das auch: Du meisterst Hürden, suchst nach deinem Platz, funktionierst irgendwie – und doch weißt du nicht, was dich wirklich erfüllt. So war es bei mir. Nach außen lief alles „gut“, doch innerlich war ich oft meilenweit von mir selbst entfernt. Ich war selten ich selbst. Ich spielte Rollen, hielt fest an alten Mustern und Überlebensstrategien aus meiner Kindheit. Ich wusste genau, wie ich sein musste, um akzeptiert zu werden – und schämte mich, wenn ich spürte, dass ich eigentlich ganz anders fühlte. Ich wollte keinen perfekten Lebenslauf, keine Karriere, die nach außen glänzt und innen hohl ist. Ich wollte nicht brav sein. Ich wollte frei sein. Lebendig. Eigensinnig. Aber ich hatte keine Ahnung, wie. Mein wahres Ich lag vergraben unter Prägungen, Glaubenssätzen und Selbstbildern, die ich nie in Frage gestellt hatte.

Vielleicht denkst du auch, dass du keine tiefen Wunden hast, keine großen Baustellen. Ich dachte das lange. „Nicht so schlimm“, sagte ich mir. Solange keine Kinder da sind, kann man sich selbst ganz gut überspielen. Wir spüren vielleicht eine Leere, aber wir lenken uns ab: Serien, Shopping, Social Media – Hauptsache nicht still werden und uns selbst begegnen. Doch dann kam meine Tochter – und es war vorbei mit Verstecken. Kinder bringen alles ans Licht. Sie zwingen dich hinzuschauen, radikal, ehrlich, ohne Kompromisse. Sie sind Transformationsbeschleuniger – ob du willst oder nicht. Und wenn du bereit bist, öffnet sich eine Tür zu etwas Großem.

Ich hatte meinen Plan: Stillen, tragen, Co-Sleeping. Tiefenentspannt auf dem Sofa, Buch in der Hand, mein Baby friedlich neben mir. Natürlich kam es anders. Schon die Geburt war ein Weckruf, der alles veränderte. Meine Tochter schlief nur in der allerersten Nacht gut – und ich lag wach und machte mir Sorgen. Mit ihr zusammen begann ich zu sehen, wie sehr ich mich selbst verloren hatte. Ich sprach wie meine Mutter, dachte wie mein Vater, fühlte wie meine Großmutter. Ich war mir selbst fremd geworden.

Transformation beginnt mit Bewusstsein. Sie ist kein Sprint, sondern ein langsamer, heilender Weg. Aber der erste Schritt ist klar: Erkenne dich. Stell dich deinen Schichten. Frage dich. Erinnere dich. Wähle neu. Und wenn du das tust, heilst du nicht nur dich selbst, sondern brichst eine Kette, die durch deine Ahnenlinie läuft. Du schenkst deinen Kindern Freiheit – ein Stück mehr als du selbst hattest.

Heute weiß ich: Dieser Weg ist unbequem, manchmal schmerzhaft, oft voller Zweifel – und gleichzeitig das Beste, was ich je für mich und meine Kinder getan habe. Ich habe mir die Erlaubnis gegeben, nicht mehr brav zu sein, sondern frei. Und damit haben sich Felder geöffnet, von denen ich nicht wusste, dass sie existieren. Türen sind aufgegangen, die ich nicht mal gesucht habe.

Wenn du spürst, dass jetzt der Moment gekommen ist, dich selbst wiederzufinden und das Leben zu leben, das wirklich zu dir passt, dann lass uns sprechen. Deine Transformation beginnt genau hier – und deine Kinder werden es dir danken.

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