Frieden beginnt in dir

Frieden beginnt in dir – oder gar nicht

Es ist noch früh am Tag. Ich sitze bei meinen Eltern und blättere durch die Zeitung, die jeden Morgen ins Haus flattert. Früher habe ich alles gelesen. Heute wähle ich aus. Die guten Nachrichten, die Hoffnung machen.  Das sind nicht viele. Alles andere überfliege ich nur kurz, denn ich will wissen, was draußen passiert – was als „wichtig“ gilt.

Ein Artikel über die geplante Aufrüstung macht mich fassungslos. So viel Geld – für Waffen? Für Krieg?

Und ich frage mich: Was wäre, wenn wir dieses Geld stattdessen in Frieden investieren würden? In echte Diplomatie. In gewaltfreie Kommunikation. In Bildung. In die Natur. In alles, was das Leben leichter, menschlicher, verbunden macht.

Wie wäre es, wenn wir einfach ein friedliches Land wären? Die Flinte ins Korn werfen, die Friedensfahne hissen und uns nicht mehr hineinziehen lassen in die Spirale der Gewalt. Nicht passiv bleiben, sondern aktiv für Frieden stehen. Wenn wir angegriffene Länder nicht mit Waffen überhäufen, sondern mit klarem, empathischem Handeln, mit echten Beziehungen, mit Menschlichkeit reagieren?

Ich höre die Stimmen schon: „Naiv!“ – „So funktioniert die Welt nicht.“ – „Wir müssen vorbereitet sein.“ Vielleicht haben sie sogar recht. Vielleicht ist die Menschheit noch nicht bereit. Aber ich will nicht länger warten. Ich fange hier an. Nicht da draußen. Sondern in mir.

Denn wenn ich ehrlich bin: Auch in mir ist nicht immer Frieden. Auch ich kenne den Impuls zu kämpfen, das Bedürfnis, stark zu sein, mich zu schützen, nicht verletzlich zu wirken. Auch ich bin geprägt von einem System, das auf Leistung, Macht und Abgrenzung baut. Auch ich kenne Wut, Ungerechtigkeit, Ohnmacht.

Aber ich spüre: Wandel beginnt im Kleinen. In dir. In mir. In unseren Beziehungen. In unserem Alltag. Vor allem im Umgang mit unseren Kindern.

Dort übe ich täglich – zuzuhören, wenn ich eigentlich recht haben will. Präsenz zu zeigen, wenn es in mir tobt. Mich zu regulieren, bevor ich reagiere. Nicht, um perfekt zu sein. Sondern weil ich weiß: Frieden beginnt in mir. Und dir.

Und wenn du das hier liest und etwas in dir aufhorcht, dann bist du vielleicht bereit, denselben Weg zu gehen. Lass uns den inneren Frieden nähren – für uns, für unsere Kinder, für die Welt, die wir wirklich wollen.

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